29.7.2004, MAZ

"Ferienpass" soll Kinder und Jugendliche zur Eigeninitiative anregen

MANDY MAMEDOW KLEINMACHNOW

Gar nicht so leicht, den Ball mit dem großen Schläger übers Netz zu bekommen, vor allem wenn man noch ein Steppke ist und nie zuvor Tennis gespielt hat. Doch im Sportforum Kleinmachnow war gestern beim Sporttag für Kinder und Jugendliche des Ferienpasses "Der Teltow" für alles gesorgt. Dieses sportliche Freizeitangebot lockte auch Katrin Heerklotz und Tochter Vanessa aus Stahnsdorf über den Teltowkanal. "Wir haben den Ferienpass für zwei Euro zum ersten Mal und finden das eine tolle Sache." Für die aufgeweckte Siebenjährige steht zwar gleich zu Anfang fest: "Ich hab' null Ahnung von Tennis." Probieren will sie es dann aber doch und schlüpft in die strahlend weißen Turnschuhe, die Mama Katrin aus dem Rucksack holt. Schnell noch ein Sporthemdchen an und dann kann's losgehen. Ein Spielparcours und ein Tennis-Talentsichtungswettbewerb warten schon. Das Sportforum Kleinmachnow beteiligt sich schon zum dritten Mal, also seit es den Ferienpass gibt, an dieser Aktion. Doch der aus der Arbeitsgruppe "Jugend und Soziales" der Stahnsdorfer Zukunftskonferenz entstandene Ferienpass ist weitaus mehr als nur eine Spiel- und Spaßaktion in der schulfreien Zeit. Vor allem soll er Kinder und Jugendliche motivieren, selbst aktiv zu werden. Denn seine Ferien könne man ja auch mal für ein Praktikum oder einen Ferienjob nutzen, verweist Organisatorin Christine Dunkel auf die Möglichkeiten sinnvoller Freizeitgestaltung. Es gebe durchaus Unternehmen und Betriebe in der Region, bei denen sich eine Nachfrage diesbezüglich lohnt, auch wenn es dafür keine offizielle Ausschreibung gibt. Der Ferienpass verstehe sich somit also als Potenzial, um Türen zu öffnen, Chancen zu bieten und mit verbilligten Eintrittsmöglichkeiten in Kino oder Schwimmbad auch den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Dass der von einer sechsköpfigen Arbeitsgruppe komplett ehrenamtlich organisierte Ferienpass damit quasi schon fast eine Dienstleistung für Kinder und Jugendliche der Region darstellt, beeindruckte gestern auch SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein. Sie würdigte dieses Engagement mit einer Spende von 150 Euro. Die werden in die Vorbereitung des Ferienpasses 2005 fließen, um damit, wie jedes Jahr, wieder ein paar mehr junge Leute zu erreichen. Auch die in diesem Jahr erstmalige Zusammenarbeit mit den Organisatoren des Berliner Ferienpasses und der Gemeinde Großbeeren gilt es, künftig auszubauen. Dringend gesucht werden aber vor allem Vertriebspartner. Zudem hofft man auf mehr Unterstützung aus den Komunen und Schulen, wo es mit der Verteilung des Ferienpasses nach Aussage von Christine Dunkel bisher noch nicht so gut klappte.


Märkische Allgemeine Zeitung vom 29.7.2004


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