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- über Bundesstraßen, Jugendliche und einen MdB -

Dr. Peter Danckert (MdB)

Der Bundestagsabgeordnete der SPD aus dem Landkreis Teltow-Fläming wurde 1940 in Berlin geboren, studierte an der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität in München Jura und promovierte 1967. Seit 1968 praktiziert er als Rechtsanwalt in Berlin. Hier gründete er die überregionale Anwaltskanzlei DANCKERT BÖX MEIER. Seit 1975 ist Danckert Mitglied der SPD und engagierte sich hier acht Jahre lang als Ortsvereinsvorsitzender. Als Mitglied des Kreisvorstandes und Delegierter des Landesparteitags der SPD Brandenburg war er ab 1991 in der Bürgerberatung Brandenburg in Zossen tätig. Er wurde 1998 Mitglied im Deutschen Bundestag und arbeitet dort im Arbeitsbereich Verkehr, Bau und Wohnungswesen. Den inhaltlichen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in Projekten aus dem Verkehrsbereich. Der verheiratete Vater spielt in seiner Freizeit Skat und betreibt Fahrsport.

Wie bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet, werden im Auftrag von „Focus Money“ die Landkreise der Bundesrepublik regelmäßig im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Entwicklung verglichen.

TeltowFlämingPost sprach mit MdB Dr. Peter Danckert, welchen Einfluss Bundespolitik auf regionale Gestaltungskompetenz nehmen kann.

Herr Danckert, welchen Anteil hat ein Bundespolitiker, der in Berlin die Interessen seines Landkreises vertreten muss, an dem guten Abschneiden von Teltow-Fläming?

Wirtschaftliche Erfolge von Regionen sind nicht teilbar. Sie sind immer Ergebnis eines erfolgreich zusammen arbeitenden Teams. Erfolgreich ist immer die Methode und deren Umsetzung. Wirtschaftlicher Aufschwung ist in erster Linie Ergebnis erfolgreicher Standortpolitik. Die hat viel damit zu tun, dass sich Investoren in Regionen gut aufgenommen und von der Verwaltung effektiv betreut fühlen. Ob und wie das gelingt, hängt vom Teamwork aller Ebenen ab. Der Landrat, seine Berater und Mitarbeiter, und eben auch der Bundestagsabgeordnete haben hier gemeinsam viel erreicht, aber eben gemeinsam.

Wie kann sich der MdB dabei konkret einbringen?

Indem ich auf den Landkreis und seine Potenzen aufmerksam mache. Die Aufgabe bringt ja durchaus auch Popularität mit sich, die man nutzen kann. Der Landrat und ich treten zum Beispiel oft gemeinsam auf, um den Standort zu präsentieren. Besonders kommt mir dabei zugute, dass ich im Bundestag im Arbeitsbereich Verkehr, Bau und Wohnungswesen schwerpunktmäßig im Verkehrsbereich tätig bin. Gerade hier konnten wir in Teltow-Fläming viel erreichen.

Arbeitsplätze als Ergebnis von Verkehrsplanung?

Beispielsweise mit dem vierspurigen Ausbau der B 101, ja. Mit der gelingt uns nämlich die Anbindung des strukturschwachen Südens an die Wachstumskerne im Speckgürtel um Berlin. Aber auch in berlinfernen Gegenden ergeben sich eindeutig neue Chancen, weil die Verkehrsanbindung besser ist, was die Fahrzeiten verkürzt.

Trotzdem wandern im Süden die Menschen berufsbedingt ab. Wie gehen wir damit in Zukunft um?

Wir wären Träumer, wenn wir annehmen, es könne weiterhin alles öffentlich gefördert werden. Wir hängen zu oft Illusionen nach, alle Probleme könnten in zwei bis drei Jahren gelöst werden. Für Strukturentwicklung brauchen wir aber einen längeren Atem, und auch wir Politiker müssen mehr als bisher über die eigene Wahlperiode hinaus denken und das den Menschen glaubhaft vermitteln.

Allein die demografische Entwicklung der kommenden 20 bis 40 Jahre wird zwangsläufig dazu führen, dass sich Arbeitsplätze und Industrieansiedlungen hin zur Metropole verlagern. Aber die anderen Gebiete profitieren davon, nicht zuletzt auch durch die Erschließung von Infrastruktur.

Das genau ist der Vorteil des Landes Brandenburg: Wir haben die Hauptstadt in unserer Mitte. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass in zehn Jahren Menschen in Luckenwalde arbeiten, aber im Gebiet um Jüterbog attraktiven, naturnahen und günstigen Wohnraum vorfinden. Die Frage, um die sich bei uns alles dreht, ist doch nicht, wie lang der Arbeitsweg ist, sondern wie schnell er bewältigt werden kann.

Und wie bekommen wir einmal abgewanderte Jugendliche zurück? Die lockt man doch nicht mit naturnahem Wohnen in idyllischer Ruhe?

Ich verstehe die Sorgen der Eltern darüber, dass die Jugendlichen abwandern. Aber warum sollen die sich nicht mal den Wind um die Nase wehen lassen? Und Wanderbewegungen hat es schon immer gegeben. Es gibt keine Patentlösungen, die sofort greifen. Aber man kann mit langfristig wirkenden sinnvollen Planungen Chancen eröffnen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.





Interview Christine Dunkel, Thomas Görner