Textversion

Sie sind hier:

Communities

Rundum-Paket: Gastronomie

Rundum-Paket: Verein

Informationsportale

Internetpräsentationen

Multimedia

Shops & Schaufenster

Coaching

Ausstellungen

Messepräsentationen

Pressearbeit

Pressemitteilungen

Presseartikel

Marketing im Internet

Presseinterviews

Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Übersicht

Kontakt

Impressum

AGB

Datenschutz

Hin und wieder verschlägt es einen Detektiven auch einmal ins Ausland.

In meinem Falle reiste ich über Russland in die Ukraine, um verschiedene Ermittlungen und Befragungen zu einem in Deutschland Inhaftierten zu realisieren.

Wenn man von den sehr abenteuerlichen Reiseumständen einmal absieht und auch bereit ist, für eine An- und Abreise fast 10 Tage einzukalkulieren, haben meine russischen Kollegen und mich die drei Ermittlungstage vor Ort doch nachhaltig beeindruckt.

Insbesondere wollten wir herausfinden, inwieweit unsere Zielperson in gewisse Umstände verwickelt war, die zu deren Inhaftierung führte.

Am Tage unserer Ankunft begannen wir mit unseren Befragungen im Wohngebiet, der ehemaligen Arbeitsstelle und bei Freunden. Die Ukrainer waren sehr freundlich und auch hin und wieder bereit, russisch mit uns zu sprechen. Der zuständige Polizeibeamte in dem kleinen ukrainischen Städtchen, ein sehr sympathischer Mittfünfziger, versprach zu helfen.
Wir ahnten nicht, welche Art Hilfe uns zuteil werden sollte.

Am Abend bekamen wir, im Restaurant unseres Hotels beim Abendbrot sitzend, überraschend Besuch.
Ein Überfallkommando, drei mit Maschinenpistolen bewaffnete Militärangehörige stürmten in das Hotel, um den Russen und die Deutsche abzuholen.
Verwundert über die Vorgehensweise und mit ungutem Gefühl begleiteten wir die Herren, an erstaunten Restaurantbesuchern und einem schockierten Geschäftsführer vorbei, auf die Polizeidienststelle.
Bereits auf der Straße wurden wir separiert. Jeder von uns wurde in ein Militär-Jeep verfrachtet. Meinem russischen Kollegen wurden Handschellen angelegt.
Mir wurden meine Tasche und alle Papiere weggenommen.

In der Polizeibehörde wurde ich unfreundlichen Befragungen unterzogen, den Großteil der Nacht verbrachte ich in einem kleinen Raum, der nur über eine Luke belüftet wurde, ähnlich einer Zelle.
Wo mein Kollege abgeblieben war, wusste ich nicht.
Gegen 06.00 Uhr früh verlangte ich einen Vertreter der Deutschen Botschaft zu sprechen. Dem könne man nicht statt geben, aber eine erneute Befragung begann. Wieder und wieder erklärte ich, aus welchem Grund wir die Ukraine bereist hatten. Gegen 12.00 Uhr mittags wurde ich zu einem Polizeibeamten gebracht, der mir als Direktor der Behörde vorgestellt wurde. Mein Kollege Dima war schon zugegen. Er lächelte mich zögerlich an und meinte, wir hätten für Unruhe gesorgt, die Kombination „Russe und Deutsche“ rufe hier Missfallen hervor, und deshalb habe man sich vorsorglich unser angenommen.

In der Folgezeit lud uns der Chef der Polizeibehörde zum Mittag ein und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten; als Entschädigung übergab er uns einige interessante Informationen, die uns in unseren Ermittlungen ein entscheidendes Stück weiter brachten.
Wir mussten allerdings versprechen, dass wir die Ukraine umgehend und auf schnellstem Wege verlassen.
Freundlicherweise eskortierten uns unsere Freunde vom Abend zuvor mit ihrem Jeep zum Hauptbahnhof. Unsere Koffer waren bereits gepackt und standen bei Abfahrt des Zuges am Bahnhof. Die Hotelrechnung sei nicht so wichtig, erklärte mir der Polizeichef schmunzelnd. Wirklich wichtig sei nur unsere gute Heimreise.

Mit einem Druschba verabschiedeten sich unsere Chauffeure von uns und winkend stiegen wir in den Zug nach Moskau.